Über 600 BetriebsrätInnen setzten im Vorfeld der Kollektivvertrags-verhandlungen für die rund 110.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich ein deutliches Signal an die Arbeitgeber.
Neben der Forderung nach einer fairen Erhöhung der Löhne und Gehälter fordern BetriebsrätInnen und Gewerkschaften vier Verbesserungen im Rahmenrecht, die ein zusätzliches Einkommensplus bewirken:
Anrechnung von Karenz und Vordienstzeiten
Derzeit führt speziell die Anrechnung von maximal 12 Monaten pro Kind zu einer versteckten Diskriminierung von Frauen, weil vorwiegend Mütter und leider nur wenige Väter länger in Elternkarenz bleiben.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld
„Gerade in einem Bereich, in dem die Versorgung rund um die Uhr gewährleistet sein muss, und damit das Arbeiten in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen eine Selbstverständlichkeit ist, wäre es nur fair die Sonntags- und Feiertagszuschläge ebenso als Einkommensbestandteil beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld mit einzurechnen“, erklärt Reinhard Bödenauer, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter in der GPA-djp.
Mehr Urlaub
„Die doch sehr langen notwendigen Beschäftigungszeiten bei demselben Arbeitgeber für das Erreichen des höheren Urlaubsanspruches werden nur von sehr wenigen Beschäftigten erreicht, da wegen der hohen physischen und psychischen Belastung der Arbeitsplatz im Gesundheits- und Sozialbereich häufiger gewechselt wird als in anderen Branchen. Um länger fit für diesen wichtigen Beruf zu sein, brauchen die Beschäftigten längere Erholungsphasen“, untermauert Guglberger die Forderung der BetriebsrätInnen.

Verhandlungstermine
Am 9. Dezember wird das Forderungsprogramm für den Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich übergeben.
Zu Jahreswechsel starten die Lohn- und Gehaltsverhandlungen zwischen den Gewerkschaften GPA-djp und vida und den Arbeitgebern: Neben dem so genannten BAGS-Kollektivvertrag (Sozialwirtschaft Österreich), werden die Kollektivverträge für karitative Einrichtungen (Caritas) und die Diakonie verhandelt. Die 1. Verhandlungsrunden bei der Caritas finden am 17. Dezember 2013, bei der Diakonie am 19. Dezember 2013 und bei der Sozialwirtschaft Österreich am 8. Jänner 2014 statt.
Quelle: GPA-djp