„Kürzer arbeiten – leichter leben!“

1342557026363_XXL_790,0GPA-djp Aktionswoche: Arbeitszeit verkürzen und kontrollieren!

In Österreich werden pro Jahr über 270 Millionen Überstunden geleistet. Wobei die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei rund 42 Stunden liegt. Damit gehört Österreich zu den Ländern mit den längsten Arbeitszeiten in Europa.

Während viele Beschäftigte unter langen Arbeitszeiten leiden, steigt gleichzeitig die Arbeitslosigkeit auf neue Rekordhöhen. Über 400.000 Menschen sind derzeit ohne Arbeit. Deshalb setzt sich die GPA-djp für kürzere Arbeitszeiten und bessere Arbeitszeitkontrolle ein.

WIR FORDERN:
  • Gesetzliche & kollektivvertragliche Arbeitszeitverkürzung
  • Leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche
  • Abbau der Überstundenbelastung

Verkürzung der Arbeitszeit ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn Arbeitszeitregelungen auch tatsächlich eingehalten werden. In der GPA-djp Aktionswoche „Kürzer arbieten – leichter leben!“ informieren wir Sie von 15. bis 19. Juni über die wichtigsten Regelungen zur Arbeitszeit, Gleitzeit, Mehrarbeitszuschlag bei Teilzeit, Minusstunde.

Mehr Gehalt ab 1. Februar 2015

Die Löhne und Gehälter für die mehr als 100.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich steigen mit 1. Februar 2015 um 2,03 Prozent.
Es wurde eine stärkere Anhebung der ersten Verwendungsgruppe und damit der von den Gewerkschaften GPA-djp und vida geforderte Mindestlohn
bzw. Mindestgrundgehalt von 1.500 Euro vereinbart.

Die KV- und die Ist-Löhne und Ist-Gehälter, alle Zulagen, die Lehrlingsentschädigungen,
sowie die alten Lohn- und Gehaltstabellen werden um 2,03 Prozent erhöht. Damit bestätigten die VertreterInnen der Gewerkschaften GPA-djp
und vida und die Arbeitgebervertreter der Sozialwirtschaft Österreich (vormals BAGS) bereits in der ersten Runde der diesjährigen Kollektivvertrags
verhandlungen die bereits im Vorjahr dem Grunde nach vereinbarte Steigerung der Löhne und Gehälter. Im Jahr 2015 enden auch alle
Übergangsbestimmungen für die einzelnen Bundesländertabellen. Somit gilt erstmals eine einheitliche Lohn- und Gehaltstabelle für alle
ArbeitnehmerInnen des privaten Sozial- und Gesundheitsbereichs in ganz Österreich.
Die unterschiedlichen Forderungspunkte zum Rahmenrecht wurden ausgetauscht, die Verhandlungen dazu starten am 19. Jänner 2015.

 

Sozialberufe: 2,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für 95.000 Beschäftigte

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Verbesserung bei der Anrechnung von Elternkarenz, Vordienstzeiten und Fortbildung

In den Morgenstunden des 16. Jänner einigten sich die Arbeitgebervertreter der Sozialwirtschaft Österreich (vormals BAGS) und VertreterInnen der Gewerkschaften GPA-djp und vida darauf, dass die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter sowie die KV-Zulagen im privaten Gesundheits- und Sozialbereich mit 1. Februar 2014 um 2,5 % steigen. Ist-Löhne und -Gehälter sowie alte Lohn- und Gehaltstabellen werden um 2,4 % erhöht. Die volle Anrechnung der Elternkarenz und Verbesserungen bei der Anrechnung nicht facheinschlägiger Vordienstzeiten bewirken ein zusätzliches Einkommensplus.

Einkommensplus durch bessere Anrechnung von Elternkarenz und Vordienstzeiten

„Die Verbesserungen bei der Anrechnung von Vordienstzeiten und der Elternkarenz bringen gerade in dieser Branche sehr vielen Beschäftigten ein zusätzliches Einkommensplus, da viele Beschäftigte – zumeist Frauen – nach einer Phase der Kindererziehung aus einer anderen Branche in den Sozialbereich wechseln, beispielsweise als Heimhilfen oder Tagesmütter“, ergänzt Michaela Guglberger, vida-Bundesfachgruppensekretärin. „Die volle Anrechnung der Elternkarenz ist somit auch ein Schritt in Richtung mehr Einkommensgerechtigkeit.“

„Mit diesem Abschluss konnten wir nun auch für die FachsozialbetreuerInnen eine bezahlte Bildungsfreistellung für die gesetzlich vorgeschriebene Fortbildung erreichen“, erklärt Reinhard Bödenauer, stv. Geschäftsbereichsleiter der GPA-djp.

KV-Verhandlungen 2014

Das Ergebnis im Detail

KV-Löhne und -Gehälter, KV-Zulagen, Lehrlingsentschädigungen und das Entgelt für TransitmitarbeiterInnen werden um 2,5 % erhöht.

Ist-Löhne- und Gehälter sowie Ist-Zulagen werden um 2,4 %  und alte Lohn-und Gehaltstabellen um 2,4 %, aber maximal Euro 100,- erhöht.

Elternkarenzen, die nach dem 31. Jänner 2014 beginnen, werden im vollen Ausmaß auf die Vorrückungen angerechnet,nicht facheinschlägige Vordienstzeiten werden ab 28. Februar 2014 im Ausmaß von maximal 8 Jahren zu 50 % angerechnet. Die gesetzliche Fortbildung für FachsozialbetreuerInnen wird im vollen Ausmaß als Arbeitszeit gerechnet.

Außerdem wurden bereits die Lohn- und Gehaltserhöhungen für das Jahr 2015 vereinbart: Mit 1. Februar 2015 werden die KV-Löhne/Gehälter, die Ist-Löhne und -Gehälter, die alten Lohn- und Gehaltstabellen, die Lehrlingsentschädigungen, die Entlohnung der Transitmitarbeiterinnen sowie die Zulagen (Ist und KV) um denVerbraucherpreisindex von November 2013 bis Oktober 2014 mit einem Aufschlag von 0,35 % erhöht. Für die alten Lohn- und Gehaltstabellen um maximal Euro 105,-.

Bereits im Vorfeld der Verhandlungen demonstrierten die BetriebsrätInnen bei einer Konferenz in Wien mit mehr als 600 TeilnehmerInnen große Geschlossenheit und stärkten damit ihrem Verhandlungsteam den Rücken. Die diesjährigen Verhandlungen fanden in einem sehr konstruktiven Klima statt und konnten bereits nach zwei Verhandlungsrunden mit einem für beide Seiten zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen werden.

Quelle: GPA djp

Auftakt zu den KV-Verhandlungen

BetriebsrätInnenkonferenz 1Über 600 BetriebsrätInnen setzten im Vorfeld der Kollektivvertrags-verhandlungen für die rund 110.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich ein deutliches Signal an die Arbeitgeber.

Neben der Forderung nach einer fairen Erhöhung der Löhne und Gehälter fordern BetriebsrätInnen und Gewerkschaften vier Verbesserungen im Rahmenrecht, die ein zusätzliches Einkommensplus bewirken:

 

Anrechnung von Karenz und Vordienstzeiten

Derzeit führt speziell die Anrechnung von maximal 12 Monaten pro Kind zu einer versteckten Diskriminierung von Frauen, weil vorwiegend Mütter und leider nur wenige Väter länger in Elternkarenz bleiben.

 

Urlaubs- und Weihnachtsgeld

„Gerade in einem Bereich, in dem die Versorgung rund um die Uhr gewährleistet sein muss, und damit das Arbeiten in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen eine Selbstverständlichkeit ist, wäre es nur fair die Sonntags- und Feiertagszuschläge ebenso als Einkommensbestandteil beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld mit einzurechnen“, erklärt Reinhard Bödenauer, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter in der GPA-djp.

 

Mehr Urlaub

„Die doch sehr langen notwendigen Beschäftigungszeiten bei demselben Arbeitgeber für das Erreichen des höheren Urlaubsanspruches werden nur von sehr wenigen Beschäftigten erreicht, da wegen der hohen physischen und psychischen Belastung der Arbeitsplatz im Gesundheits- und Sozialbereich häufiger gewechselt wird als in anderen Branchen. Um länger fit für diesen wichtigen Beruf zu sein, brauchen die Beschäftigten längere Erholungsphasen“, untermauert Guglberger die Forderung der BetriebsrätInnen.

 

BetriebsrätInnenkonferenz
Die drei Verhandlungsteams

Verhandlungstermine

Am 9. Dezember wird das Forderungsprogramm für den Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich übergeben.

Zu Jahreswechsel starten die Lohn- und Gehaltsverhandlungen zwischen den Gewerkschaften GPA-djp und vida und den Arbeitgebern: Neben dem so genannten BAGS-Kollektivvertrag (Sozialwirtschaft Österreich), werden die Kollektivverträge für karitative Einrichtungen (Caritas) und die Diakonie verhandelt. Die 1. Verhandlungsrunden bei der Caritas finden am 17. Dezember 2013, bei der Diakonie am 19. Dezember 2013 und bei der Sozialwirtschaft Österreich am 8. Jänner 2014 statt.

Quelle: GPA-djp